Die Ausbildung

Der Weg zum Steinmetz / zur Steinmetzin Fachrichtung Bau und Renovation führt durch vier Lehrjahre. In den ersten zwei Ausbildungsjahre besuchst du die Berufsfachschule gemeinsam mit allen Fachrichtungen, die beiden letzten Jahre in deiner Fachrichtung. Am Ende der Ausbildung gibt es eine Schlussprüfung, das Qualifikationsverfahren (QV). Nur wer dieses auch besteht, bekommt das Fähigkeitszeugnis Steinmetzin EFZ / Steinmetz EFZ Fachrichtung Bau und Renovation. Die Arbeit am Stein ist ein anspruchsvolles Handwerk und erfordert viel Übung.

1. Lehrjahr

Gleich am Anfang lernst du, das Material so aufzubänken, dass die Arbeit am Stein mit gesunder Körperhaltung und der optimalen Bearbeitungstechnik ausgeführt werden kann. In den überbetrieblichen Kursen werden die verschiedenen Techniken der Steinbearbeitung und Oberflächenbearbeitung eingeführt. Du lernst auch mit CAD (Computer) zu zeichnen. In der Berufsfachschule, welche in Schulblöcken stattfindet, lernst du Perspektiven zu skizzieren, einfache Konstruktionen, Pläne zeichnen und eine Menge über das faszinierende Material Naturstein. Du lernst Modelle herzustellen und Projektarbeit. Die Semesterprüfungen in der Berufsfachschule fliessen in das Qualifikationsverfahren ein. Was du alles Neues lernst, hältst du in der Lerndokumentation fest. Das Portfolio aus der Berufsfachschule und die üK Dokumentation sind auch Teil deiner Lerndokumentation.

2. Lehrjahr

In den überbetrieblichen Kursen kannst du die Staplerprüfung absolvieren und du lernst, wie man Naturstein reinigen, reparieren und schützen kann. In der Schule lernst du wie Naturstein in Jahrmillionen entstanden ist und welches die Eigenheiten der verschiedenen Gesteinsarten sind. Auch die Methodik, in welchen Arbeitsschritten Du zum Ziel kommst, wird thematisiert und bei der Arbeit im Betrieb eingeübt. Du dokumentierst weiterhin mit monatlichen Einträgen in die Lerndokumentation was du alles lernst.

3. Lehrjahr

Du vertiefst deine Kenntnisse bei der Massaufnahme am Bau und dem Abformen am Bau. Nach diesen Vorgaben kannst du nun eigenständig ganze Werkpläne zeichnen und diese auf den Stein übertragen. Für anspruchsvolle Geometrien erstellst du Schablonen und stellst die Werkstücke her. Dazu lernst du den Umgang mit programmierbaren CNC-Maschinen. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Restaurieren am Bau sowie das Versetzen der Werkstücke.

Im Betrieb kannst du nun bereits ganze Arbeitsabläufe weitgehend selbständig ausführen. Dazu kommt nun auch eine Einführung in Versetz- und Verlegearbeiten am Bau sowie Transport der schweren Werkstücke.

4. Lehrjahr

Im vierten Lehrjahr bist du sozusagen auf der Zielgeraden. Du fertigst nun selber komplexere Arbeiten und begleitest diese von Massaufnahme am Bau bis zum Versetzen und Verlegen. DieSchlussprüfung am Ende des Lehrjahres, das sogenannte Qualifikationsverfahren, gestaltet sich ebenfalls als gesamtheitlicher Auftrag. Die praktische Arbeit zum Beispiel umfasst das Zeichnen eines Werkplanes sowie die Umsetzung auf dem Stein mit anspruchsvollen Querschnitten, Profilierungen und Oberflächenbearbeitungen, wie es eben auch als Kundenauftrag vorkommt.